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Durch den ruhigen Spreewald im Dezember

Der Spreewald und die Ortschaften Lübbenau und Lehde haben im Herbst und Frühwinter einen ganz eigenen Charme. Wenn die Tage kürzer werden und das Wetter harscher ist, verändert sich auch der Charakter dieser Kulturlandschaft merklich.

Beim Totentanz gäb es wenigstens Musik...

Die Landschaft ist still und es ist so gut wie kein Publikumsbetrieb auf den Straßen und Wasserwegen. Die meisten Restaurants und selbst die „Kleinste Brauerei Brandenburgs“ (Eigenbezeichnung) sind in der Winterpause. Irgendwie ist es privater als im Sommer. Irgendwie echter.

Wir haben beim örtlichen „Einkaufsmarkt“ in Lübbenau zwei Flaschen regionales Bier gekauft und sind am Schloss vorbei Richtung Lehde spaziert.

Durchgang zum Rathaus Lübbenau
Durchgang zum Rathaus Lübbenau
Das Bild zeigt die Hauptspree (einen Fluß) in der Kleinstadt Lübbenau. Auf dem Fuß liegt ein kleiner Kahn
Die Hauptspree in Lübbenau
Die Fischergasse

Herbstliche Pfade zwischen historischen Häusern und Kanälen

Die Landschaft ist traumhaft und die kahlen Bäume schenken dem Ganzen eine gewisse Tristesse, welche mich ja sowieso berührt.

In Lehde angekommen war das Gefühl der Leere noch stärker spürbar.  Das gesamte Dorf ist nur auf den Tourismus ausgelegt und nun bis auf ein paar Handwerker komplett verlassen. Ebenso bedauerlicherweise auch das Freilichtmuseum, welches ein geheimes Ziel unserer Reise war.

Schloßteich Lübbenau
Schloßteich Lübbenau
Feuchtwiesen
Haus und Kanal in Lehde

Das Dorf ist recht schnell durchschritten und nach dem Eingang zum Museum ging es am Hechtgraben entlang und über die Hauptspree zum Leiper Weggraben, an dem wir dann auch unser verdientes Picknick in die beginnende Nachmittagsdämmerung hinein genossen haben.

Das rettende Heißgetränk

Von dort aus war es nur ein kleiner Weg zurück nach Lübbenau, wo wir zwischen noch mehr verlassenen Bootsanlegern und kalten Restaurants das urige und sehr freundliche Hofladen Café. Dort konnten wir uns bei weihnachtlicher Stimmung (#whamageddon) mit einem Kaffee aufwärmen und ein wenig alte Spreewald Fotografien anschauen.

Direkt dort um das Eck soll auch das „Rudelhaus“ sein, in welchen sich schon Theodor Fontane 1859 mit Gurken die Kahnfahrten erträglich gesnackt hatte. Denn im Spreewald, das weiß ich nun, geht alles um Kähne und Gurken.

Der Rückweg zur Bahn ging ab dem Café sehr schnell und der Ausflug endete entspannt im RE3 zurück zum Ostkreuz.