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Ostara 2022 mit der Kräuterwanderin

Es ist 2022, die Pandemie und ihre Einschränkungen laufen gefühlt schon eine Ewigkeit. Mein spirituelles Leben leidet unter der fehlenden Nähe der letzten Monate schon sehr.
Doch heute ist alles anders, der Frühling beginnt und ich bin mit Diana, der Kräuterwanderin draußen in Wald und Flur unterwegs. Unser Ziel ist es, einen schönen Platz zu finden, ein kleines Picknick zu veranstalten,
Die menschlichen Kinder blieben daheim und nur mein Schatten folgte uns nach Malchow und dann weiter in das Naturschutzgebiet hinter den wunderhübschen Auen, welche mich sehr an die kleinen Dörfer um das alte Berlin zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts erinnerten.
Malerisch liegt das Dorf an der Aue, hinter jedem Haus ein kleines Feld und jeder dieser endet am Feuchtgebiet.

An der Stelle, wo die Aue auf die Bahntrasse trifft, unweit der Margaretenbrücke, gibt es einen kleinen Hügel nicht natürlichen Ursprungs auf den unser kleiner Spaziergang führte.
Der Hügel stammt aus dem Bau der Plattenbausiedlung „Hohenschönhausen-Nord“ in den Achtziger Jahren und ist inzwischen mit einem jungen Wald bewachsen.
Ohne viel Unterholz schritten wir munter den Hügel hinauf und suchten uns ein gemütliches Plätzchen im warmen Gras.

Wie wird Ostara gefeiert? Ich bin mir da völlig unsicher. Historisch gesehen hatte ich keine Anhaltspunkte, neuheidnisch war es ein buntes Potpourri aus allerlei alten Bräuchen und Abwandlungen von christlichen Riten.

Also schufen wir uns ganz spontan auch ein paar neue (alte) Bräuche.

Was uns wichtig war:
– Den Frühling begrüßen
– Schauen, welche Kräuter schon wachsen
– Im Wald tanzen
– Räuchern
– Picknick!!!
– Keine Spuren hinterlassen
– Reden
– Kuscheln
– Aus der Welt flüchten
– Eventuell ein Orakel befragen

Wie gewohnt plastikfrei bauten wir unser kleines Lager auf. Eine große Decke für uns und den Jack und einen kleinen Altarplatz für mein Geklimper, unsere Opferschale und das Räucherzeug.

Auf unserem Altar lagen:
– Kräuter (natürlich)
– Mein Runenbeutel
– Ein Amethyst und ein Bergkristall (die schleppe ich immer im Ritualbeutel mit mir herum)
– Ein Bernstein
– Eine Kerze
– Ein Ei
– Ein Schneckenhaus vom letzten Jahr
– Federn
– Eine Schale mit Sand und der Kohle
– Eine von Diana eigens für diesen Tag zusammengestellte Räuchermischung

Ostara 2022 mit der Kräuterwanderin

In der Räuchermischung war enthalten (unter anderem, mindestens und bestimmt):
– Copal
– Alant
– Beifuß
– Rainfarn
– Calendula
– Schafgarbe
– Minze
– Quitte
– Rosmarin

Unsere Snacks waren:
– Frisches Brot
– Vegane Butter und Salz
– Frisch gesammelte Kräuter (Knaoblauchrauke und Giersch)
– Datteln
– Äpfel
– Vegane Aufstriche

Und das Ritual-Ei. Irgendwie hat es sich für mich als Osterbrauch festgesetzt ein Ei zu essen. Es symbolisiert für mich den Umbruchsmoment.

 

Unser Fleck war phantastisch, abgeschieden genug um für uns zu sein, tief in der Natur und trotzdem gefühlt noch nah genug an der Stadt um mit allen Elementen unseres Lebens verbunden zu sein.

Wir haben alle unsere Pläne umgesetzt, haben meditiert und getanzt, Brot mit frischen Kräutern gegessen und die Sonne genossen.