Es ist war der 03.I’21, es hatte geschneit, das ganze (nicht ganz so) laute Berlin verschwand für wenige Stunden unter einer hauchdünnen Schneedecke und ich hatte schon am Abend zuvor beschlossen in den Wald zu fahren. Aus dem Wald wurden am Ende aufgund der Feuchtigkeit nur die Rehberge, doch der Plan stand und wurde umgesetzt.
Ich packte mir ein kleines Picknick aus Äpfeln, selbstgebackenen Brot mit Orangenmarmelade und einer Hand voll Datteln ein, schnappte mir meinen Runenbeutel, eine Isomatte, Kerze, Tücher und Räucherstäbchen (das große Räucherwerk ließ ich gleich zu Hause, dafür war es eindeutig zu nass). Dazu folgten mir noch die beiden Daruma, welche ich letztes Jahr zu Silvester bekommen hatte und welche noch immer nicht ihre Mission erfüllt hatten in den “Wald”.
Einen Platz zum verweilen und entspannnen zu finden war gar nicht so einfach, eine Hütte oder Unterstand gibt es nicht, die meisten Bäume hatten schon längst ihre Blätter verloren und die meisten Eiben und Thuja am Wegesrand sahen aus wie die Waldtoilette für die Partypeople welche am nahen Plötzensee letzten Sommer gefeiert hatten.
Etwas weiter im Park fand ich dann einen großen Lebensbaum mit recht viel Platz darunter zum sitzen. Diesen Platz bereitete ich mir unter den kritischen Blicken der vorbeiziehenden Spaziergänger einen kleinen Ritualplatz vor.
Mit der Isomatte und den Tüchern, Kerzen und Räucherwerk schuf ich einen platz um zumindest eine halbe Stunde in Ruhe sitzen zu könnenn und das b eginnne des kalendarischen Jahres zu genießen.
Das Orakel verhieß mir großes für die kommenden Wochen, Kraft und Strahlkraft.Sonne und Urgewalt in der Reinstform der alten Symbole.
Ich bin in diesen grauen Tagen mehr als gespannt wie sich diese Kräfte mir offenbaren werden.
Glücklich und recht durchfeuchtet hinterließ ich den Geistern noch ein wenig Apfel und zwei Datteln als opfer, räumte meinen Platz penibel hinter mir wieder auf und machte ich mich wieder auf den Rückweg.
Die fallenden Schneeflocken wurden langsam größer und regnerischer und so beschleunigte ich meinen Schritt richtung warmen Kakao und trockenen Socken.
Auch wenn der Schnee die Nacht nicht überlebte und die Stadt seit dem im Schlamm versinkt.
Der Ausflug war für mich und viele andere Berliner eine Wohltat in diesen grauen Tagen ohne Abwechslung.
Vielleicht schneit es ja die nächsten Tage noch einmal.